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Terminologie

Volk

Der Begriff „Volk“ ist im Zusammenhang mit dem Begriff der „indigenen Völker“ nicht mit den in einer Nation lebenden Menschen, dem Staatsvolk, gleichzusetzen. Der Begriff Volk bezeichnet hierbei vielmehr eine Gruppe von Menschen, die sich aufgrund gemeinsamer Eigenschaften als Einheit bzw. als eine zueinander gehörige Gruppe verstehen. Gemeinsame Eigenschaften sind beispielsweise Sprache und Identität sowie Traditionen und Lebensweise. Wichtig zu beachten ist hierbei, dass einem Volk – im Gegensatz zu einer aus Einzelpersonen bestehenden Gruppe – laut den Vereinten Nationen zusätzliche Rechte zustehen. Dies trifft also auch auf die indigenen Völkern zu.

 

Indigene Völker

Der Begriff „indigene Völker“ hat sich erst seit den 80er Jahren etabliert. Vorher wurden Begriffe wie „Ureinwohner“ oder „Eingeborene“ verwendet, welche heute als politisch inkorrekt gelten. Das Wort „indigen“ ist mit „in ein Land geboren“ gleichzusetzen und drückt hiermit den Bezug von indigenen Völkern zu ihrer natürlichen Umgebung aus.

„Indigene Völker bestehen aus Menschen, die in Ländern mit unterschiedlichen ethnischen oder rassischen Gruppen leben, die von der frühesten Bevölkerung abstammen, die in diesem Gebiet überlebten und die als Gruppe nicht die nationale Regierung der Länder kontrollieren, in denen sie leben“, so lautet die Satzung des World Council for Indigenous Peoples (WCIP). Wichtig ist hierbei, die Begrifflichkeit „indigene Völker“ ganz klar von dem Begriff der „Minderheiten“ abzugrenzen.

Angehörige indigener Völker haben eigene Rechte und ihnen stehen besondere menschenrechtliche Ansprüche zu. Diese Rechte haben das Ziel Indigene vor Diskriminierung und Marginalisierung gegenüber anderen Völkern zu schützen und insbesondere ihr Recht auf Selbstbestimmung zu verwirklichen. Zur Durchsetzung und Implementierung dieser Rechte haben die Vereinten Nationen drei Organe eingerichtet

I) das ständige Forum für indigene Angelegenheiten,

II) den Expertenmechanismus für die Rechte indigener Völker und

III) den Sonderberichterstatter für die Rechte indigener Völker.
 

Die genannten Organe berufen sich bei ihrer Arbeit in erster Linie auf die folgenden UN-Dokumente:

1. Die Erklärung der Vereinten Nationen über die Rechte der indigenen Völker (A/RES 61/295)

2. Das ILO-Übereinkommen über Eingeborene und in Stämmen lebende Völker, Nr. 169

LOVE FOR LIFE arbeitet im Zuge des Solarenergieprojekts IMAGINE LIGHT mit vier verschiedenen indigenen Völkern zusammen, den Cofán, den Siona, den Secoya und den Waorani. Alle vier Völker sind im nordöstlichen Amazonasgebiet von Ecuador beheimatet. Ziel der Zusammenarbeit mit diesen Völkern ist die Stärkung ihrer Rechte und der Schutz ihres natürlichen Lebensraumes.

 

Empowerment

Der Begriff „Empowerment“, zu Deutsch Ermächtigung, hat sich mittlerweile als gängige Bezeichnung in der Entwicklungszusammenarbeit durchgesetzt. Dabei zielt Empowerment darauf ab, sozial schwache Mitglieder einer Gruppe dazu zu befähigen, ein selbstbestimmtes Leben zu führen und ihnen eine Stimme bei gesellschaftlichen Entscheidungsprozessen zu geben. Hierbei werden ihre Rechte auf gesellschaftliche Teilhabe und Selbstbestimmung gefestigt. Die Begrifflichkeit wird meist im Zusammenhang der Stärkung von Frauen verwendet, da diese häufig unter Diskriminierung und gesellschaftlicher Marginalisierung leiden.

Für LOVE FOR LIFE ist das Empowerment der Frauen vor Ort ein wichtiger und wesentlicher Bestandteil unserer Zusammenarbeit mit den indigenen Völkern des Amazonas. Die Integration von Frauen und deren Mitbestimmung in unserem Solarenergieprojekt ist für uns von elementarer Bedeutung.

 

Entwicklungszusammenarbeit

Die Umsetzung von Entwicklungsprojekten sieht LOVE FOR LIFE als „Entwicklungszusammenarbeit“; wir sind keine Entwicklungshelfer und betreiben dementsprechend keine Entwicklungshilfe. Es ist uns ein sehr wichtiges Anliegen bei der Umsetzung unser Projekte auf Augenhöhe mit unserem Projektpartner vor Ort zusammen zu arbeiten. Die indigenen Völker des Amazonas und deren Allianz namens Ceibo ist unser gleichberechtigter Projektpartner. Die Mitglieder von Ceibo werden bei allen wichtigen Entscheidungen des Solarenergieprojekts IMAGINE LIGHT integriert und bei dessen Vorbereitung und Umsetzung eingebunden.

 

Länder des globalen Südens

Der Begriff des „Globalen Südens“ (bzw. der Länder des globalen Südens) wurde Ende der 80er in den Sprachgebrauch der Entwicklungszusammenarbeit eingeführt und ersetzt den Begriff Entwicklungs- und Schwellenländer. Dieser gilt heute als politisch inkorrekt, da er eine starke Abwertung dieser Länder impliziert und somit eine sprachliche Hierarchie zwischen so genannten Industrieländern und Entwicklungsländern herbeiführt. Die Bezeichnung „Globaler Süden“ ist somit weniger als geografische Positionierung, sondern vielmehr als Umschreibung einer im globalen System ökonomisch benachteiligten Position zu verstehen. Der Gegenpol des Globalen Südens wird häufig als Globaler Norden bezeichnet.

 
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